Kickboxen ist eine Kampfsportart, bei der das koordinierte Schlagen mit Füßen und Händen wie bei den Kampfsportarten (Karate oder Taekwondo) mit konventionellem Boxen verbunden wird. Ellbogen- und Kniestöße sind in einigen Staaten (z. B. USA, Australien) verboten.
In den einzelnen Schulen und Sportverbänden ist unterschiedlich geregelt, ob der Gegner gehalten werden darf oder welche Trefferflächen beim Gegenüber erlaubt sind. Wir trainieren das komplette Programm. Das Halten des Gegners, sowie das zu Fall bringen und in „den Clinch“ gehen bezieht sich wieder auf das Muay Thai (Thaiboxen). Des Weiteren werden auch Selbstverteidigungstechniken trainiert.
Tiefschläge sind immer tabu, jedoch sind Tritte auf die Oberschenkel (Lowkicks) teilweise erlaubt. Verbandsabhängig unterschiedlich geregelt ist auch die Verwendung von Handdrehschlägen und Fußfegern (Techniken, mit denen der Gegner aus dem Gleichgewicht gebracht wird). Generell ist das Schlagen auf den Rücken und auf Gegner, die am Boden liegen, sowie das Werfen des Konkurrenten strikt verboten.
Kickboxen als Wettkampfdisziplin geht auf das Jahr 1974 zurück, es hieß damals „All Style Karate“, „Sport-Karate“ oder „Contact-Karate“. In diesem Jahr einigten sich die Gründer des Weltverbandes WAKO (World Association of Kickboxing Organisations), Mike Anderson, Georg F. Brückner und andere darauf, die traditionellen fernöstlichen Kampfmethoden wie Taekwondo, Karate, Kung Fu usw., zu einem sportlichen Wettkampf mit einheitlichen Regeln zu machen und gegen andere Kampfsysteme anzutreten.
Wir von Musado München lehnen uns an den Prüfungsrichtlinien der WKU (World Karate und Kickboxing Union) an. Näheres zu den aktuellen Graduierungen finden Sie hier:
Gürtelgrade Kickboxen
Obwohl Kickboxen ein moderner, abendländischer Kampfsport ist, weisen Training und Wettkampf viele Ähnlichkeiten mit dem traditionellen Boxen, Savate und Muay Thai auf. Ähnlich wie beim Karate und anderen Kampfsportarten können die Trainierenden in manchen Gürtelgrade (Kyū/Dan) erreichen, die durch einen farbigen Gurt gekennzeichnet werden. Zu Beginn hat man keinen Gurt, man spricht vom weißen Gurt. Danach können durch Prüfungen weitere Grade erreicht werden. In der Folge tragen die Sportler den entsprechenden Gurt und erhaltennach bestandener Prüfung eine Urkunde. Der schwarze Gurt entspricht dem Meistergrad (Dan). Danach können weitere Meistergrade durch spezielle Prüfungen erreicht werden. Es sind Prüfungen bis zum 4. Dan möglich.
Wettkampf
Es gibt verschiedene Wettkampfarten, in denen sich Gegner gleicher Gewichtsklassen im Ring bzw. auf der Matte (Tatami) gegenüber stehen. Musado München bietet alle Varianten auf Wunsch an und bestreitet einen eigenen Wettkampfkader - Wettkampf-Team Musado München e.V. -
Semikontakt (SK oder Pointfight):
Beim Semikontakt wird nach jedem erfolgreichen Treffer am Körper des Gegners der Kampf kurzzeitig unterbrochen, und die Kämpfer begeben sich wieder in die Ausgangsstellung. Jeder Treffer wird während dieser kurzen Unterbrechung von drei Kampfrichtern bewertet. Können sich die Kampfrichter nicht auf eine Bewertung einigen, gibt es keinen Punkt, denn die Techniken sollen sauber und eindeutig ausgeführt werden. Letztendlich gewinnt derjenige, dem am meisten Punkte zugesprochen werden.
Semikontaktkämpfe werden häufig auf Matten und nicht im Boxring ausgetragen. Die Größe der Kampffläche variiert zwischen 6 x 6 und 8 x 8 Metern.
Jede saubere Technik, die ein erlaubtes Ziel erreicht und mit leichtem Kontakt trifft, wird je nach Schwierigkeitsgrad mit folgenden Trefferpunkten bewertet (die Punkte können bei verschiedenen Verbänden variieren):
Leichtkontakt (LK oder Continious Sparring):
Beim Leichtkontakt wird meist auf Matten gekämpft. Das Ziel ist es, mehr Treffer als der Gegner zu erzielen. Im Gegensatz zum Semikontakt wird nicht nach jedem erzielten Treffer unterbrochen, sondern weitergekämpft. Das Tragen von Schutzausrüstung (geschlossene, meist 10 oz Handschuhe bei Männern, 10 oz bei Frauen, Fuß- und Schienbeinschutz, Kopfschutz, Tiefschutz, Brustschutz bei Frauen und natürlich ein Gebissschutz) ist Pflicht. Leichtkontakt ist technisch und vor allem konditionell sehr fordernd und anspruchsvoll. Im Turnierbetrieb gehören die Leichtkontaktkämpfe zu den Highlights solcher Veranstaltungen. Jede Runde ist durch jeden Punktrichter einzeln zu bewerten. Die Bewertungen einer Runde soll nach der Anzahl der tatsächlichen Treffer erfolgen. Außerdem kann nach jeder Runde ein Hilfspunkt für die bessere Technik und Taktik vergeben werden, der sich nach folgenden Kriterien zusammensetzt:
Die Kriterien nach denen sich der Hilfspunkt zusammensetzt, gelten sowohl als auch für Leicht- und Vollkontakt.
Vollkontakt:
Die Vollkontaktvariante des Kickboxens wird im Gegensatz zu den anderen Kampfstilen in einem Boxring ausgetragen. Dabei kann der Kampf nicht nur über Punkte gewonnen werden, sondern auch durch K. O. Dies kann sowohl durch einen Niederschlag des Gegners (K. O.) erfolgen, wie auch durch die Kampfunfähigkeit des Gegners (technischer K. O.). Bei vielen Vollkontaktkämpfen sind Tritte gegen die Oberschenkel erlaubt (Fullcontact mit Lowkicks). Vielfach wird von dieser Disziplin auch als sogenannter „Königsdisziplin“ im Kickboxen gesprochen.
Punktewertung (die Angaben können abhängig vom jeweiligen Verband abweichen):
Gewichtsklassen:
Semikontakt und Leichtkontakt:
Männer und Junioren
Frauen
Vollkontakt:
Männer und Junioren
Frauen
Quellenverweis:wikipedia.org/wiki/Kickboxen